1987 Andalusienrundfahrt (7.7 – 19.7.1987)

 
07.07.1987        Zürich - Malaga - Torremolinos (im Car bis 15.05.1987)

08.07.1987        Granada

09.07.1987        Granada

10.07.1987        Jaen - Baeza

11.07.1987        Cordoba

12.07.1987        Sevilla

13.07.1987        Sevilla

14.07.1987        Jerez - Ronda

15.07.1987        Belmadona, Costa del Sol (im Hotel Balmoral bis am 19.07.)

17.07.1987        Gibraltar (im Mietauto) - Caceres

18.07.1987        Atequera - Dolmen de Menga - Alora - Torcal

19.07.1987       Cueva de Pileta

 

 

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Granada - Alhambra

 

Die Alhambra, das rote Schloss, war Wohnsitz und Harem des Emirs Muhammed XII. (Bobadil) von Granada (1482-1483, 1485-1492). Zum Abschluss der Reconquista belagerten die Katholische Könige (Isabella von Kastilien und Ferdinand von Aragón) 1491 die Stadt, welche von Bobadil am 2.1. 1492 übergeben und dadurch von der Zerstörung gerettet wurde. Damit war nach 700 Jahren die letzte muslimische Bastion in Spanien gefallen. Bobadil lebte noch bis 1494 in ihm zugewiesenen Gütern in den Alpujarras, bis er sich nach Fès in Marokko zurückzog. Die Alhambra ist wahrscheinlich das schönste Andenken an die Herrschaft der Mauren auf der iberischen Halbinsel.

Der arabische Palast soll sein wie eine Kokosnuss. Aussen sind die Wände flach und unprofiliert. Innen geben sie den Eindruck der Schwerelosigkeit als arabisch-maurisches Lebensgefühl. Holz, Stein, Ziegel, Stuck, Wasser und Pflanzen vereinigen sich. Tier- und Menschendarstellungen fehlen. Dafür sind die Wände überfüllt von Verzierungen, Ornamenten und arabischen Kaligrafien, die früher oft blau-rot-grün bemalt waren. Die Zimmer sind von den «Jalousien der Eifersucht» geschützt und schützen die Frauen vor dem Gesehenwerden, erlauben ihnen aber den Blick auf die Gäste. Der Nasridensultan hatte bis 300 Frauen.

Patio de los Leones: Der Löwenhof in der Alhambra ist 35 m lang und 20 m breit. Arkaden mit 128 sieben Meter hohen Säulen umrahmen den Platz. In der Mitte steht der steinerne Brunnen mit 12 Löwen und einem arabischen Text: «Flüssiges Silber fliesst zwischen edlem Gestein und nichts kommt seiner Schönheit an Weisheit und Reinheit gleich. Dem Blick vermischen sich Flüssiges und Festes, Wasser und Marmor, und wir wissen nicht, welches von beiden dahingleitet. Ähnlich sind die Liebenden, in dessen Augen Tränen glänzen.»

Palast Karls V.: Kaiser Karl der V. liess 1527 in der Alhambra ein Renaissance-Schloss hineinbauen, welches nie fertiggestellt wurde. Der quadratische Grundriss mit einer Seitenlänge von 63 Metern besitzt im Innern einen kreisförmigen Innenhof und einer zweistöckigen Säulengalerie. Die untere Reihe besteht aus 31 dorischen und die obere aus 31 ionischen Säulen. Aussen sind grosse Eisenringe mit Löwen-und Adlerköpfen angebracht, an denen man die Pferde anband. Die Christen bauten mit Felsen, und ihre wuchtigen Renaissancebauten erdrücken die maurische Eleganz. Die Araber bauten mit Ziegelsteinen, denn nur Allah ist für die Ewigkeit. Alles andere geht vorbei.

Jardines del Generalife: Wasser und Licht schaffen eine seltsame Atmosphäre in der Oase der Gärten des Generalife. Überall sind Springbrunnen und Wassernischen. Das heilige Wasser erfreut den Menschen, bevor es in der Ebene die Pflanzen belebt. Die Christen verstanden die Sauberkeit der Mauren nicht und meinten, es seien heidnische Bräuche. Man wusch Hände und Füsse, bevor man sich zum Gebet neigte. Für das Gebet muss der Körper sauber sein.

 

Jaen

Die einsame Stadt ist von einer hohen Burg überragt. Der Blick geht rundum - abgeerntete Stoppelfelder und Olivenhaine endlos. Vor der Kathedrale streckt eine Bettlerin ihre Füsse zwischen den Besucher und die Kirche.

 

Córdoba
Die Mezquita (Moschee) von Córdoba bot mit ihren 175 auf 134 m Ausmassen (23`000 m2) und Eingangstüren rundum Platz für 5000 Gläubige und ist einer der grössten Sakralbauten der Erde. Der Glanz des Ausbaus wurde vollstündig auf das Innere verlegt. Leider wurde die meisten Tore von den Christen zugemauert und im Innern eine Renaissance-Kathedrale eingebaut, welche viele der 856 Säulen aus Jaspis, Onyx und Granit mit Hufeisenbögen zerstörte, die symbolisch das Dach der Wüste tragen. Als Karl V. den Kathedralebau 1526 sah, meint er entsetzt: «Was ihr da macht, das kann man überall machen. Was ihr zuvor hattet, das gbt es nirgends.»

 

 

Sevilla
Die grosse Stadt mit den prächtigen Palmengärten gibt einem das Gefühl von Offenheit und atmen zu können. Neben den sieben Schiffen der christlichen Kathedrale ragt als Kirchturm die Giralda in die Höhe – das alte, mohammedanische Minarett. In der Moschee vermitteln rund 1000 Doppelbogensäulen und Hufeisenbögen aus verschiedenen Materialien die Illusion der Endlosigkeit.
In der warmen Luft lassen die Droschkenpferde ihr Köpfe hangen. Die Hitze lässt einem immer wider innehalten. Schwer ist das Silber und Gold der Altäre. Wo wurde es geraubt? Welcher Gott will diese Verherrlichung? Die Flamencotänzer und Tänzerinnen stampfen in rasendem Stakkato über die Bühne, wehende Röcke, ernste Gesichter. Hier wird etwas vom Leben weitergegeben.

 

Ronda
Ronda eine der ältesten Städte Spaniens thront auf einem beeindruckenden Felsplateau. Sie reiht sich ein in die Liste der „weißen Dörfer“ und hat schon bedeutende Literaten wie Rainer Maria Rilke und Ernest Hemingway mit ihrem Zauber zu langen Aufenthalten verführt. Ernest Hemingway:«Wenn ihr nach Spanien fahrt, um Flitterwochen zu verbringen oder um bei einer Freundin zu sein, müsst ihr nach Ronda kommen. Die ganze Stadt und die Gegend haben eine romantische Dekoration.» Als Inspiration stand Ronda auch Prosper Mérimée gewissermaßen Pate für seine Novelle „Carmen“. Die Stierkampfarena in Ronda, die als eine der schönsten und besterhaltenen des Landes die Wiege des modernen Stierkampfes symbolisiert, ist auch zugleich die älteste Arena ihrer Art in Spanien.

 

 

Gibraltar

Der Felsen des Tarik - wurde 711 von den Arabern eingenommen. Der Name kommt von Tāriq ibn Ziyād, einem maurischen Feldherrn, der die strategische Bedeutung für die Eroberung Spaniens erkannte. Die Muslime beherrschten Gibraltar bis zur Reconquista 1462. Es steht seit 1704 unter der Souveränität des Vereinigten Königreichs und wurde 1713 von Spanien offiziell im Frieden von Utrecht abgetreten, jedoch seitdem von Spanien beansprucht. Gibraltar verfügt über einen eigenen Flughafen. Es handelt sich dabei um den weltweit einzigen Flughafen, dessen Landebahn eine vierspurige Straße kreuzt. Gibraltar ist auch der einzige Ort in Europa, an dem Affen (Berberaffe, Macaca silvanus) freilebend vorkommen. Deswegen nennt man Gibraltar auch den «Affenfelsen».

 

Atequera
Am nordöstlichen Stadtrand von Antequera liegen der Dolmen de Menga aus der Zeit um 3800 v. Chr., die zu den größten Megalithanlagen Europas gehören. Der grössere, Menga, hat einen Durchmesser von 25 Metern, ist 4 Meter hoch und aus 32 Megalithen aufgebaut, von denen der schwerste rund 180 t wiegt. Nach Fertigstellung der Kammer und des Ganges wurde die Anlage mit Erde bedeckt. Der Hügel blieb bis heute erhalten. Im 19. Jahrhundert fanden Archäologen in der Kammer die Skelette von mehreren hundert Menschen.

El Torcal ist ein 1171 ha großes Naturschutzgebiet in der Nähe von Antequera. Mit seinen aussergewöhnlichen Karstformationen gehört der Parkmit seinen wüstenähnlichen Mondlandschaften und Karrenfeldern zu den beeindruckendsten Landschaften Soaniens.

 

Cueva de Pilate
Auf weisskalkener Höhlenwand ist hingezeichnet mit einfachem Strich und schwarzer Kohle einMensch, Pfeil und Bogen, unbekannte Runenzeichen, tausende von Jahren alt. Das Pferd und die Gazelle in rotem Ocker in kleinen Felsmulden geborgen, werden vom Lampenlicht wiedererweckt. Hie kauerten einst Menschen der Urzeit. Ihre Knochen und Scherben liegen in einer vom unterirdischen Strom ausgeschwemmten Nische. Die Stalaktiten sind tot und rauchgeschwärzt. Die Höhle ist verschlossen von einem Stein, die Menschen geborgen im kühlen Mutterleib der Erde.